Was kostet ein Angelurlaub?

Was kostet ein Angelurlaub?

Ein Angelurlaub ist vielleicht gar nicht so teuer, wie Du es dir vorstellst. Die Kosten hierfür hängen in erster Linie vom Land ab, das Du bereisen möchtest, ob du dir ein Boot mietest oder gar einen Guide engangierst, der dich zu den besten Angelplätzen führt. Eventuell wird neben Deiner Angelausrüstung, ein gültiger Fischereischein aus Deutschland benötigt.

Angelschein

Der Schein kostet mit allen Nebenkosten und Prüfgebühren rund 150 Euro. Diesen Nachweis brauchst Du nicht in allen Ländern, doch es wäre unangenehm, zu planen und dann keine Angelkarte vor Ort zu erhalten. In Schweden oder den Niederlanden brauchst Du ihn nicht vorzeigen, doch kann es sein, dass eine Tages- oder Wochenangelkarte (zwischen 20 und 50 Euro je nach Lokation) gekauft werden muss. Kläre das im Vorfeld, denn die Strafen sind teilweise drakonisch. Die Strafe in Großbritannien ist mit 2900 Euro empfindlich hoch, dabei kostet der Angelschein nur rund 40 Euro. In Dänemark ist keine Vorlage eines deutschen Fischereischeines nötig. Der Preis für eine Jahreskarte liegt bei 25 Euro. Unter 18 Jahren und über 65 Jahren ist das Fischen dort übrigens kostenlos. Begibst Du Dich nach Irland, wird es komplizierter. Du kannst aus 17 verschiedene Arten von Angelkarten wählen.

Anfahrt

Die erschwinglichen Reviere in In- und Ausland sind in der Regel mit dem Auto leicht zu erreichen. Bei weiter weg gelegenen Destinationen wie Norwegen, kannst Du auf das Flugzeug ausweichen und vor Ort einen Mietwagen buchen, was mit 40 Euro am Tage zu Buche schlägt. Die eigentlichen Kosten für die Anreise nach Norwegen sind in jedem Fall überschaubar und gut zu kalkulieren. Ein Flug von einem deutschen Flughafen gibt es ab 400 Euro. Dies scheint auf den ersten Blick günstig, doch es birgt auch ein paar Nachteile. Zum einen gibt es die leidigen Gepäckbeschränkungen, denn Deinen Fang kannst Du nicht oder nur zum kleinen Teil nach Hause mitnehmen. Zum anderen bist Du vor Ort auf gute Verkehrsanbindungen angewiesen. Diese sind in abgelegeneren Landstrichen nicht immer vorhanden. Bleibt also wieder nur das Mietauto. Die Anreise mit dem eigenen Auto ist dagegen nicht so teurer wie angenommen. Die Fähre kannst du ab Frederikshavn bereits ab 58 Euro nutzen. Reisen in die Nachbarländer, wie Frankreich oder Dänemark sind preiswerter. Mit dem Auto bist Du binnen Stunden am Angelplatz. Hier solltest Du wie übrigens auch in Norwegen auf Mautstrecken achten.

Die besten Angelreviere

So abwechslungsreich der Sport ist, so vielfältig ist das Angebot an Lokationen. Ob zum Fliegenfischen nach Schottland oder zum Dorschangeln nach Norwegen. Gewählt werden kann aus unzähligen Destinationen. Die besten Angelreviere findest Du nicht in den großen Urlaubszentren. Die Wildnis, so es sie denn gibt, wird Dir wahrscheinlich die besten Spots bescheren. An den Küsten Europas finden sich fernab der großen Städte ebenfalls beste Bedingungen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob Du Anfänger bist oder ein „Speciman“. Ein guter Fang ist (fast) immer auch abhängig vom gewählten Revier und dieses wiederum von der Urlaubskasse.

Unterkunft

Da die besten Plätze in den nicht urbanen Zentren zu finden sind, dürften die Hotelkosten sich auf ein Minimum beschränken. Ruhe und gute Fischgründe sind oft wichtiger als der Trubel des Stadtlebens. Camping in freier Wildbahn ist daher eine Alternative, wird aber in einigen Ländern nicht so gerne gesehen. Gute Campingplätze in abgelegenen Regionen sind allerdings auch nicht so überteuert, wie in den Badeorten und Touristenhochburgen. Camping funktioniert ab einem Budget von 20 Euro am Tag. Dies hängt davon ab, ob mit oder ohne Auto gebucht wird. Zimmer finden sich bereits ab 19 Euro die Nacht, und selbst Ferienwohnungen kannst Du für unter 300 Euro die Woche mieten.

Ausrüstung

Ein großer Tag, die Fische tanzen einem buchstäblich vor der Nase herum. Dann bricht die Rute, weil das Vorfach sich an einem Stein im Wasser verklemmt hat. Wohl dem, der Ersatz im Quiver hat. Wenn es geht, solltest Du also immer ein Backup dabei haben. Nichts ist ärgerlicher als nach langem Fußmarsch festzustellen, dass etwas fehlt oder kaputt ist.

Viele gute Angelstellen sind nur mit dem Boot zu erreichen. Im Vorfeld solltest Du Dich entsprechend informieren, ob du eventuell ein günstiges Motorboot mieten kannst. Das ist in Sloten/Niederlanden bereits ab 122 Euro möglich. Und sogar das Camping wäre dort im Preis enthalten. Auf die offene See solltest Du damit selbstredend ohne ortskundigen Lotsen nicht fahren.

Welchen Köder?

Wie bei Unterkunft und Angelrevier ist der Fang die Antwort auf diese Frage. Bei künstlichen Ködern, wie beim Fliegenfischen, benötigt man keinen organischen Köder. Auch beim Dorschangeln auf See entfällt diese Anschaffung. Anders sieht es bei vielen Süßwasserfriedfischen aus, die eher auf spezielle Mischungen beißen. Hier helfen vermutlich der Angelshop oder der Supermarkt vor Ort aus. Für ein paar Cent finden sich die passenden Köder.

Fazit:

Das Spektrum der Kosten für einen Angelurlaub ist frei skalierbar. Je nach Spot (freies Angeln, freies Campen) von 300 Euro für sieben Tage, bis hin zum Ferienhaus über Boots- und Fahrzeugmiete, was Dich dann schon leicht 1500 Euro die Woche kosten kann. Du kannst soviel Geld ausgeben, wie Du normalerweise für Dein „nicht Urlaubsleben“ zu Hause bezahlst, in dem Du frei campst und selbst kochst. Mietest Du Dich aber in ein exklusives fünf Sterne Hotel ein und willst Deinen Urlaub weniger abenteuerlich gestalten, kann es recht teuer werden. Das ist das Schöne am Angelurlaub. Es ist Deine Entscheidung – ob teuer oder günstig – der Spaß bleibt der gleiche. Petri Heil!