Angelurlaub auf Zander

Angelurlaub auf Zander

Die gute Nachricht vorneweg: Zander findest du in vielen Flüssen und Seen Europas. Und je trüber das Gewässer, desto größer ist die Chance einen der kapitalen Räuber zu erwischen. Falls du also einen Angelurlaub auf Zander planst, hast Du die Qual der Wahl.

Der Zander

Seine Popularität hat erst in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren einen steilen Anstieg vollzogen. Der Hecht war lange Jahre der Lieblingsfisch der Angler. Nicht zuletzt durch seine Beliebtheit in Feinschmeckerkreisen, löste der Zander den Hecht irgendwann in der Rangliste ab. Kann ein kapitaler Bursche mit einer Länge von rund 90 Zentimeter bis zu sieben Kilogramm auf die Waage bringen, sind es im Schnitt um die zwei bis drei Kilogramm große Fische, die aus den Seen gezogen werden. Der Zander, der auch Sander oder Hechtbarsch genannt wird, ist ein Süßwasserfisch. Trotzdem findest Du ihn in den Brackwasserzonen der Ostsee, da der Salzgehalt gering ist und die Gewässer recht trübe sind. Da bietet sich doch Mecklenburg Vorpommern mit seinen vielen Binnengewässern als Angelurlaub an – oder?

Reiseziele

Soll es in das schöne Schweden gehen, in die Niederlande oder gar nach Spanien? Es bleibt Dir überlassen. Der Geheimtip der Specimen ist Rumänien. Der Sarulesti Stausee, auch bekannt unter dem Namen Raduta Stause, ist das Mekka für Zanderangler. Dort angekommen, ist es nicht weit bis zur Donau, die ebenfalls über riesige Zanderbestände verfügt. Hinzu kommt, dass die Lebenshaltungskosten sehr gering sind, was wiederum der Urlaubskasse zugutekommt. Überhaupt fällt auf, dass je weiter in den Osten gefahren wird, die Zanderpopulation zunimmt. Dies wiederum liegt daran, dass der Ursprung des Zanders eher Richtung Ural zu finden war. Mittlerweile ist er beinahe in ganz Europa anzutreffen. Nur im hohen Norden und tief im Süden sieht es eher durchwachsen aus.

Bedenke, dass der Zander ein Jäger der Nacht ist. Seine Augen können die Beute besser erkennen, als diese den Predator. Das wiederum schränkt zwar nicht unbedingt Deine Reiseziele ein, doch die beste Jahreszeit zum Reisen ist nun einmal der Zeitraum zwischen Juni und Oktober. Und wer nachts im Sommer in Schweden an einem See gesessen hat, der wird sich an den fellartigen Besatz von Mücken auf seiner Kleidung erinnern. Wem dies wenig ausmacht, der findet in Schweden perfekte Angelreviere und durch das „allemansrätten“ kannst du überall frei Zelten. Das legt dich nicht an bestimmte Orte fest.

Die Empfehlung für das Zanderangeln geht auch an die heimischen Seen oder ins Nachbarland Niederlande. Hier wie dort findest du trübere Gewässer, die dem Fisch reichhaltige Jagdgründe bescheren und tagsüber für einen guten Fang bekannt sind. Falls du die Wärme Nordspaniens suchst, der Raubfisch ist bereits dort und wartet auf Dich. Einer von drei Stauseen, die den Ebro stauen und Barcelona mit Strom versorgen, ist ein begehrtes Zanderrevier. Der „Pantà de Riba-roja“ ist bekannt für seine kapitalen Zander.

Ein kleiner Tip:

Achte immer auf die gültige Angelkarte, die es vor Ort im Angelgeschäft oder in den Tourismuszentralen der Regionen gibt. In Spanien zahlst Du bis zu 30 Euro. In den Niederlanden bist du mit 40 Euro ganzjährig auf der sicheren und legalen Seite. In Schweden liegt man in der gleichen Preisrange. Rumänien ist mit seinen 30 Euro für zwölf Monate ebenfalls nicht überteuert. Jedoch gilt: Immer nach den jeweiligen Fischgründen fragen, denn natürlich gibt es auch private Gewässer, die zwar leicht zu beangeln sind, doch Du benötigst eventuell eine spezielle Angelkarte.

Ausrüstung

Der Stachelritter ist ein cleveres Bürschchen. Er schnappt sich seine Beute und schwimmt mit ihr erst einmal in Sicherheit, bevor er richtig zupackt. Dann wird es Zeit für den Anhieb. Und der muss sitzen, sonst rutscht der Köder aus dem schmalen Maul. Deshalb solltest Du eine Rute mit einem guten Rückgrat zwischen 240 und 270 cm Länge wählen. Für das Ansitzangeln bedarf es keiner speziellen Rute. Als Köder bieten sich Köderfisch aber auch Gummiköder an, wenn Fischfetzen grade nicht greifbar sind. Bei den Gummiködern macht es Sinn, sich an verschiedenen Designs und Formen auszuprobieren. Über den Tellerrand hinauszuschauen lohnt sich. Beobachte die Einheimischen und schaue was diese benutzen. Denn der Local kennt sich aus mit „seinem“ Zander und kann dir sicherlich den Weg zum nächsten Angelshop erklären.

Petri Heil!